scharrer architektur
Erneuerung des Bühnenbereichs mit Bühnendach in der Wasserburg Bad Vilbel
Bauaufgabe | Erneuerung des Bühnenbereichs mit Bühnendach |
Auftraggeber | Magistrat der Stadt Bad Vilbel |
Ort | Bad Vilbel |
Leistung | LPH 1- LPH 9 |
Bauzeit | September 2022 - April 2023 |
Fläche | ca. 140 m³ Bühnenfläche, ca. 250 m² Dachfläche, |
Projektsteuerung | MSB Projekt- und Baumanagement GmbH & Co. KG, Frankfurt |
Bauhistrorische Recherche | Büro für Historische Bauforschung Lorenz Frank M.A. & Natalie Mielke M.A., Mainz |
Archäologische Baubegleitung, Befundaufnahme | Concluterra, Pia Rudolf m.a., Offenbach |
Vermessung | Grandjean & Kollegen, Frankfurt |
Tragwerksplanung Dach und Bühne | Imagine Structure GmbH, Frankfurt |
Tragwerksplanung Änderung Schallschutzwand | Schlier Ingenieure AG, Darmstadt |
Prüfstatik | DBT Ingenieursozietät, Frankfurt |
Vorbeugender Brandschutz | Planungsgruppe Geburtig, Weimar |
Beratung für Veranstaltungsakustik | Music Style Michael Ritterbusch, Karlsbad |
Schallimmissionsschutz | KREBS+KIEFER Service GmbH, Darmstadt |
Geotechnik | Dr. Hug Geoconsult GmbH, Oberursel |
Entwässerung, Erdung | Brendel Ingenieure, Frankfurt |
Blitzschutz | Enno Thomas, Oberursel |
Sicherheits- und Gesundheitskoordination | Gefas-FFM GmbH, Frankfurt |
Kampfmittelsondierung | Tauber Explosive Management GmbH & Co. KG, Weiterstadt |
Schutznetze | JH Netzmontagen, Künzell |
Mauerarbeiten | Kramp & Kramp GmbH + Co. KG, Lemgo |
Betonarbeiten | ALEA AG, Bad Vilbel |
Tiefgründungsarbeiten | Keller Grundbau GmbH, Offenbach |
Stahlbauarbeiten | Stahlbau Ebert GmbH, Hanau |
Dachdeckungs- und Spenglerabeiten | Ruhland+Riegler GmbH, Rödermark |
Tischlerarbeiten | Gebr. Jung GmbH, Bad Vilbel |
Metallbauarbeiten Schallschutzwand | Beer, OBS Staude, Bad Vilbel |
Druck | Oschatz Visuelle Medien GmbH & Co KG, Niedernhausen |
Entwässerung Regenwasser in Burggraben | Böwingloh & Helfbernd GmbH, Verl |
Erdung | Norbert Hensel, Bad Vilbel |
Mit der Erneuerung des Bühnenbereiches mit Bühnendach wird aus einer bisherig temporär angelegten baulichen Situation eine dauerhafte Anlage geschaffen.
Die bestehende temporäre Bühnendachkonstruktion mit zwei Stützen mitten im Bühnenbereich, dazugehörige weitere aussteifende Konstruktionen vor den Burgwandflächen und die bestehenden Bühnenbodenkonstruktionen werden komplett rückgebaut. Die Steganlage mit Schallschutzwand auf der Ostmauer der Burg bleiben bestehen.
Die Auseinandersetzung mit diesem besonderen Ort begann gegen Ende 2019, kurz vor Beginn der Coronakrise. Wir haben uns lange mit dem Bestand beschäftigt, was das Finden von Bezugslinien anbelangt, nichts am Bestand der Burg ist rechtwinklig und es gibt viele unterschiedliche Höhen. Unser Entwurf stellt die Bühne der Tribüne – die gab es schon – gegenüber. Die Blickbeziehung zwischen Theaterspiel und Zuschauer ist ein wesentlicher Parameter bei der Entwicklung des Entwurfs gewesen.
Als nächstes ging es darum, Raum auf der Bühne zu schaffen. Das Dach braucht ein Tragwerk, worauf es ruht. Es sollte so wenig Geräusch machen als geht und die bestehende historische Bausubstanz nicht berühren.
Daher gibt es diese sechs Stützen vor der Burgwand und vorm Palas. Dieses stehen auf einer eigens geschaffenen setzungsarmen Mikropfahlgründung.
Die Maßnahme wurde archäologisch begleitet. In der Tat wurde auch etwas gefunden. Die Mauerreste wurden im Boden belassen, Bauteile so geändert, dass die historische Substanz erhalten bleibt.
Die Dachflächen ordnen sich nach der Logik des Raums der Bühne und der Burg. Das Dach erfüllt hinsichtlich der Konstruktion und Form verschiedene Anforderungen, beginnend bei Regenschutz und der Aufnahme der Bühnentechnik. Eine Dämmschicht verringert Prasselgeräusche bei Regen und mindert Schallimmissionen nach außen. Die Deckung aus Stehfalzblech soll bei Temperaturbedingter Längenänderung keine Knacklaute verursachen.
Das Dach ist raumakustisch wirksam. Die Dachinnenseite ist schallabsorbierend. Nach vorne zum Zuschauer senkt sich das Dach ab. So wird Schall aus dem Bühnenraum im Bühnenraum gehalten. Zeitgleich wird der Blick nach oben auf die umgebende Landschaft freigegeben.